Archive for the ‘Uncategorized’ Category

Sonntag 28.02.2010

Februar 28, 2010

Heute ist Sauerstofffrei – ausschlafen !  Wie gehts mir heute ?  Irgendwas Neues ?  Nö !  Allet Jut !

So langsam lerne ich auch „bloggen“,  learning-by-doing liegt mir. Ich muß definitiv mehr Schlagworte verwenden – sozusagen kontrolliertes sprechen/schreiben (das liegt mir nicht !), sonst findet niemand diesen blog.

Also habe ich jetzt mal was

für all die, die  was lernen wollen, und sich für Physik interessieren

für all die, denen ich es ímmer noch nicht wirklich gut erklären kann und

für all die, die etwas über Hyperbare Sauerstofftherapie in einer Druckkammer lesen wollen und mich nicht kennen.

Geschrieben hat das Hartmut Strelow er leitet die Druckkammer der Uniklinik Düsseldorf, ich habe den Artikel etwas zusammengefasst.  Hier ist der gesamte Artikel zu finden:

http://www.bsafb.de/fileadmin/downloads/pa16_7_2009/pa16_7_2009_therapie_in_einer_druckkammer.pdf 

Geschichte :

HBO ist die gebräuchliche Abkürzung für „Hyperbare Oxygenation“. Bei dieser Behandlungsform wird reiner Sauerstoff unter Überdruck eingeatmet. Dadurch wird die Sauerstoffmenge, die im menschlichen Blut und in den Geweben in physikalisch gelöster Form vorkommt, um ein vielfaches erhöht.

Der Einsatz des Überdrucks in der Medizin hat eine lange Geschichte. Bereits 1664 versuchte der britische Arzt Henshaw in einer mit Hilfe großer Blasebälge betriebenenDruckkammer Lungenerkrankungen zu therapieren bzw. deren Auftreten zu verhindern. Nach Entdeckung des Sauerstoffs als essenziellem Bestandteil der Atemluft durch Priesley im Jahre 1775 wurde die zunächst aufkommende Euphorie durch die Beschreibung toxischer Effekte des Sauerstoffs gebremst. Erst 1834 lebte die Sauerstofftherapie mit einer von dem Franzosen Junot erbauten Druckkammer wieder auf, in der verschiedene Lungenerkrankungen bei einem Druck von 3 atm. behandelt wurden. Die erste Rekompressionsbehandlung bei Überdruck-erkrankungen datiert aus dem Jahre 1885; beim Bau des Hudson-Tunnels in New York wurde eine Druckkammer zur erfolgreichen Behandlung erkrankter Caissonarbeiter eingesetzt. Seit Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts wird die HBO routinemäßig zur Therapie der Dekompressionskrankheit bei Tauchern und Überdruckarbeitern durchgeführt. 1956 etablierten Boerema und Brummelkamp in den Niederlanden sowie Illingworth in England mit ihren grundlegenden Studien über den Gastransport unter hyperbaren Bedingungen die HBO in der Herz- und Thoraxchirurgie und zur Therapie des Gasbrands. Erstmals wurde für diese Therapie ausschließlich reiner Sauerstoff benutzt.

Der Einsatz zur Behandlung des Gasbrands jedoch löste in der ganzen Welt Interesse an der Frage aus, wie der Sauerstoff unter hyperbaren Bedingungen therapeutisch zu nutzen wäre. Erste Anwendungen der hyperbaren Sauerstofftherapie in Deutschland erfolgten ab 1961 im Schiffahrtmedizinischen Institut der Marine in Kiel-Kronshagen.
Trotz intensiver Fortschritte der hyperbaren Medizin in den USA und auch Europa kam es erst Anfang der neunziger Jahre in Deutschland zu einer Renaissance dieser Behandlungsmethode. Neue Druckkammerzentren entstanden, Qualitätsstandards wurden geschaffen und die Hyperbarmedizin wurde mühsam, aber zielstrebig in das ambulante und stationäre Behandlungsregime integriert. Erst seit kurzer Zeit werden Druckkammern auch auf dem Gelände von Universitäten installiert, mit dem Ziel, die wissenschaftliche Erforschung der Sauerstoffüberdruckbehandlung und deren Nutzen für den Menschen zu aktivieren, zu forcieren und zu unterstützen. Die Wirkungen der HBO-Therapie sind durch umfangreiche experimentelle Studien gut definiert  und lassen sich auf physikalische, physiologische und biochemische Grundprinzipien zurückführen.

Wirkung:

Unter physiologischen Bedingungen wird der Sauerstoff mit der Atemluft aufgenommen und über den Gasaustausch in den Lungenbläschen ins Blut weitergeleitet. Dort wird der Sauerstoff zum größten Teil chemisch an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin, gebunden, in die Peripherie transportiert und dort verstoffwechselt. Eine geringe Sauerstoffmenge wird bereits unter normobaren Bedingungen physikalisch im Blut gelöst, allerdings ist dieser Anteil so gering und unbedeutend, dass er bei Berechnungen vernachlässigt werden kann.
Die Transportkapazität der roten Blutkörperchen ist allerdings begrenzt. Bei Gesunden ist das Hämoglobin im arteriellen Schenkel unter Normaldruckbedingungen zu 96–98% mitSauerstoff gesättigt. Eine signifikante Steigerung der Sauerstoffaufnahme des Körpers ist über die chemische Bindung an das Hämoglobin nicht zu erreichen. Bei der Sauerstoffatmung unter Überdruck wird das Hämoglobin als Transportmedium umgangen und der Sauerstoff vermehrt physikalisch im Blut gelöst.
Aus dem Alltag ist dies z. B. mit der unter Druck im Mineralwasser gelösten Kohlensäure vergleichbar. Nach dem Öffnen der Flascheperlt die Kohlensäure aus, da bei normalem atmosphärischen Luftdruck nur sehr wenig Kohlensäure im Wasser gelöst werden kann. Unter Überdruck kann der physikalisch gelöste Kohlensäureanteil im Wasser erhöht werden.
Den gleichen Effekt macht man sich bei der hyperbaren Sauerstofftherapie zunutze, d. h. der physikalisch gelöste Anteil des Sauerstoffs im Blut wird erhöht. Im Vergleich zur Atmung von normaler atmosphärischer Luft kann während der HBO-Therapie im Blut die ca. 20-fache Menge Sauerstoff gelöst werden

 – Zellen, die bei der Heilung von Wunden für den Aufbau von neuem Gewebe verantwortlich sind, benötigen für ihre Funktion eine Mindestmenge Sauerstoff. Steht diese nicht zur Verfügung, weil die Blutzufuhr in großen oder kleinen Gefäßen vermindert ist, kommt es zu Wundheilungsstörungen. Diese treten z. B.  häufig bei Zuckerkranken auf. Eine Verbesserung der Sauerstoffversorgung während der HBO-Therapie kann diese Heilungszellen aktivieren und den Wundverschluss fördern.

– Die im Wundheilungsprozess notwendige Neubildung kleinster Blutgefäße, der sogenannten Kapillaren, wird – vor allem bei Wundheilungsproblemen nach einer Strahlentherapie – durch die HBO-Behandlung angeregt.

-Der Auf- und Abbau von Knochensubstanz ist auf Sauerstoff angewiesen. Die HBO-Therapie beeinflusst die im Rahmen der Grunderkrankung und der Gewebesauerstoffmangelversorgung stark reduzierte sauerstoffabhängige Funktion der Knochen auf- und abbauenden Zellen positiv.

-Die HBO-Therapie wirkt auf mehreren Wegen gegen Krankheitskeime. Bestimmte Erreger, die sog. Anaerobier, können in einer sauerstoffreichen Umgebung nicht überleben und werden daher während der HBO-Therapie direkt abgetötet. Zusätzlich wird die Toxinproduktion der Anaerobier inhibiert. Aufgrund dessen kann z. B. für einen Gasbrandpatienten die HBO-Behandlung lebensrettend sein.

Wenn ich das lese bin ich immer sehr beeindruckt – und ich darf mitmachen ! Wahnsinn !  Ich habe jetzt noch 13 Behandlungen – Morgen gehts weiter !

Samstag 27.02.2010

Februar 27, 2010

Sauerstofffreier Tag, und ich habe  deutlich mehr Energie. Oder euphorisiert durch Erfolg ?  Kann auch sein.

Ja, die Überdruck-O2-Therapie hat eine euphrisierende Wirkung und fördert auch vorübergehend die Leistungsfähigkeit!

Ich muß mich jetzt jedenfalls erstmal um meine verstopfte Nase kümmern. Mit Schnupfen darf man nicht in ins Boot, weil man dann den Druckausgleich nicht richtig hinbekommt und dann die Rübe platzt. Okay nur das Trommelfell, aber das würde ja auch erstmal reichen.

So intensiv habe ich mich noch nie um meine Gesundheit (oder besser die körperlichen Reaktionen) gekümmert. Alles unter Kontrolle…..

immer noch Freitag …..

Februar 26, 2010

Ich komme gerade von meinem LieblingsChirurgen. Er muss mich (naja eher die Entzündung…) im Auge behalten und dokumentieren. Er hat wieder geschnippelt um einen eventuellen Abfluss zu ermöglichen.

Und tataaa: er findet die „Situation“  so gut wie schon richtig lange nicht mehr !  Er ist schwer beeindruckt! 

Besser gehts nicht !

Meine Müdigkeit findet er normal, weil „Sauerstoff in dieser  Konzentration ein Gift ist“. Okay – also entschleunigt bleiben !

Ich bin immer noch matt und werde jetzt baden, mich aufs Sofa hauen, ausruhen und freuen !

Freitag 26.02.2010

Februar 26, 2010

Heute hätte ich fast verschlafen….diese Schlaferei geht mir langsam auf die Ketten. Ich bin froh daß Freitag ist und ich jetzt zwei Tage frei habe. Die Trommelfellwölbung ist mittlerweile weg, alles wieder wunderbar. Aber das wabern geht nicht wirklich weg. Ich kann schlecht Richtungshören, was wirklich nervt. Über mir wird gerade die Wohnung renoviert/restauriert, es ist echt anstrengend die Geräusche ein zu ordnen. Gleich muss ich zum Arzt zur Kontrolle mal sehen was der sagt. Vielleicht liegts am Kreislauf.

Heute waren wir nur zu dritt in unserem Boot und haben etwas rumgesponnen: was passiert eigentlich wenn draussen ein Feuer ausbricht ? Wir sitzen in unserer Tonne und können nicht raus.

Antwort a :  die Tonne explodiert zuerst wegen dem brandgefährlichen Sauerstoff  (wir dürfen zum Beispiel nicht soviel Plastikklamotten anziehen, also nicht die Klamotten, die im Dunkeln Funken schlagen)

Antwort b: alles um uns herum bricht zusammen, nur die Tonne bleibt stehen und intakt. Wir steigen dann nach Ablauf des Programms aus der Tonne und sind die einzigen Überlebenden

Mitten in unseren tollsten Science fiction Phantasien, klinkte sich der Oberarzt von aussen ein und erklärte uns über Lautsprecher, dass Antwort b die wahrscheinlichere ist. Angeblich soll die Tonne nicht explodieren, und auch wenn Terroristen kämen  und alle Meßinstrumente draußen zerschlagen würden, die Tonne würde dumpf ihr Programm fahren und uns nach 2,5 Stunden wieder rauslassen. Selbst die kleinen Bullaugen seien schußsicher .

Zack war unser kleiner Film zu Ende …. aber die Maskenpause auch . Wenn ich die Maske auf habe, habe ich unglaublich viele Ideen was ich mit dem Rest des Tages anfangen könnte. Bis ich zu Hause bin ist die Energiekurve leider wieder absteigend.

Donnerstag 25.02.2010

Februar 25, 2010

Die 6. Sitzung war heute. Wir waren nur zu fünft. Meine Sitznachbarin muss erst ihren Kreislauf wieder in Gang bekommen, bevor sie weitermacht.

Unser „U-Boot“ ist die ganze Nacht im Einsatz gewesen, es gab eine Rauchgasvergiftung als Notfall. Dann dauert eine Sitzung  fast 4 Stunden!  Und die Leute werden sediert vorher. Ausserdem wird täglich eine IntensivPatientin angeliefert die dann mit Arzt ins Boot kommt. Sie hatte eine Kollision mit einer UBahn und die Druckkammer soll die Heilung beschleunigen.

 Unser Boot ist eins von 5 Notfallbooten in Deutschland. Deshalb kann es sein daß unsere Tauchfahrt mal ausfällt wenn es einen Notfall gibt.

Meine Müdigkeit ist etwas besser heute. Det wird ! Morgen nochmal und dann auch zum Arzt um zu schauen ob sich was verändert hat, inclusive Photoshooting.

Mittwoch 24.02.2010

Februar 24, 2010

Seit gestern bin ich völlig erledigt. Ich schlafe dauernd ein, und halte mich mit Kaffee wach. Heute morgen fühlte ich mich so angestrengt, daß ich schon absagen wollte.

Morgens musste ich noch erst eine Magnetresonanzaufnahme machen, um die „vorher“Situation festzuhalten.  Also um 8:50 zuerst zum MRT und dann um 11:15 zum Sauerstoff. Ich habe auf dem linken Ohr seit gestern so ein dumpfes Geräusch. Sowas nehmen die im Institut superernst. Sofort wurde der Arzt gerufen und meine Ohren untersucht. Das linke Trommelfell hat eine Wölbung nach innen. Ich muss jetzt mit Nasenspray dagegen ansprühen.

Während der Sitzung ist diesmal meine Sitznachbarin ausgeschleust worden, ihr Kreislauf hat nicht mehr mitgemacht.  Die Pfleger werden dann immer sehr schnell. Es kann dann wohl sehr schnell, sehr ernst werden. Und weil es immer dauert die Leute raus zu holen, weil ja immer erst ein Druckausgleich gemacht werden muss,  ist schnelle Reaktion wohl lebenswichtig.

Ich muss mich wieder hinlegen, ich bin total platt. Ist ganz schön anstrengend auf die Dauer. Hätte ich nicht gedacht .

Dienstag 23.02.2010

Februar 23, 2010

Unsere kleine Truppe wächst jetzt täglich an, heute sind wir schon 7 .  Alle anderen habens an den Ohren:  Managerkrankheit Tinnitus. Alle haben Ohrgeräusche und fiepen in sich rein.  10 Sitzungen bekommt man bei Tinnitus von der Kasse bezahlt.

Heute hätte ich gerne mittendrin aufgehört. Ich hatte das Gefühl die Zeit vergeht gar nicht. Vielleicht muss ich mir kurzweiligere Lektüre mitnehmen. Mein Gegenüber liest die letzten Ausgaben der Sportbild…..auch nicht meins. Ich musste mich ziemlich konzentrieren um mein ichwillhierraus zu bekämpfen.

Und ich bin sehr müde und gähne dauernd – Sauerstoffmangel kanns ja wohl nicht sein !

Montag 22.02.2010

Februar 22, 2010

Heute waren wir schon zu fünft  im Boot. Und es gab einen Zwischenfall. Ein älterer Herr – der Neue – schwächelte insgesamt schon etwas. Er war mindestens so aufgeregt wie wir alle am ersten Tag.

Mitten in der „Maskenzeit“  musste er dann raus, ihm war übel.  Wir werden von 4 Videokameras beobachtet und aufgezeichnet. In so einem Fall  reicht es zu  winken und schon regieren der Arzt und der Pfleger draussen. Es wurde dann eine Zwischentür geöffnet und der Mann wurde ausgeschleust. 

Ganz schöne Aufregung in der ansonsten langweiligen Sitzung. Ohne die Hilfe der anderen Passagiere hätte der Mann das Ausschleusen sicher nicht geschafft. Dann hätten sich Arzt und/oder Pfleger einschleusen müssen.

Morgen sind wir dann wohl zu sechst. Dann wirds ganz schön eng in unserem Boot.

Sonst gibts nichts Neues heute, ist ja auch erst die dritte Sitzung. Noch weitere 17 kommen.

Sonntag 21.02.2010

Februar 21, 2010

Sonntag immer noch Urlaub vom „Boot“.  Anders kann ich die „Überdruckkammer“ nicht nennen.  Frühmorgens ungefrühstückt dreht meine Phantasie im Boot manchmal durch. Ich stelle mir dann vor daß gleich Jürgen Prochnow reinkommt und das Periskop ausfährt.

Wenn der Druck aufgebaut wird, macht unser Boot sogar komische Geräusche, was wenn das Material mal nachgibt ? Ich sollte vielleicht dringend mal den Film anschauen. Gibts da eigentlich ein Happy-End ?

Alles Quatsch wir tauchen nur 14 m und bei Wiki stand:

Die Druckkörper moderner militärischer U-Boote halten normalerweise einem Wasserdruck von 600 Meter stand. In Anbetracht der Tiefe der Ozeane bedeutet dies, dass sie eigentlich nur knapp unter der Wasseroberfläche operieren können. Einige sowjetische Atom-U-Boote besitzen Druckkörper aus Titan und sind in der Lage, ca. 900 Meter tief zu tauchen. U-Schiffe des Typs Alfa kommen angeblich sogar unter 1.200 Meter. Spezielle zivile Tiefsee-U-Boote sowie Bathyscaphen sind in der Lage, jeden Punkt des Meeresbodens zu erreichen.

Na also !  Keine Panik -Frauen und Kinder  zuerst!

Samstag 20.02.2010

Februar 20, 2010

Samstag der Tag ohne Sauerstoff. Pause und Zeit mal auf irgendwelche Veränderungen zu achten. Zuerst bilde ich mir ein, ich kann nicht mehr soviel rauchen. Ich fange schnell an zu Husten . Dazu kommt noch ein Gefühl von „bäh“ das mir neu erscheint.

Höre ich jetzt auf zu rauchen ?  Abwarten und beobachten.

Zweiter Effekt ist, daß ich Probleme mit meinem rechten Arm und der Arthrose im Handgelenk habe.

Ich werde das beobachten.

20.02.2010